Stress zählt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute zu den häufigsten und gefährlichsten Umwelterkrankungen. Der gestresste Mensch fühlt sich dauerhaft überfordert, überlastet, in Hektik. Er hat Angst um den Arbeitsplatz, finanzielle Sorgen, Partnerschaftsprobleme. Er findet keine Ruhe für sich selbst. Körper und Geist reagieren mit Minderleistungen, was das Stress-Syndrom noch unterstützt. Irgendwann sind alle Energiereserven aufgebraucht, der Mensch fühlt sich komplett kraftlos, ausgebrannt. Häufig stellen sich depressive Verstimmungen ein, die Leistungskurve ist am Ende angelangt.
Stress im medizinischen Sinne ist die ständige Herausforderung des vegetativen Nervensystems mit dem Ziel, den Körper an die Umweltreize (Stressoren) anzupassen und ihn in der lebensnotwendigen Reaktion zu unterstützen. Das ist durchaus positiv, ohne den „Eustress“ wären wir nicht in der Lage, neue, unbekannte Situationen zu meistern und aus ihnen zu lernen. Wir würden kein Ziel erreichen und hätten keine Erfolgserlebnisse. Wir wären nicht zu blitzschnellen Reaktionen fähig, wenn z.B. ein Auto auf uns zugerast kommt.
Genetisch sind wir noch mit unseren Urahnen verbunden, die in Stress-Situationen kämpfen oder fliehen mussten, also mit Muskelkraft auf Stress reagierten – und sich so „abreagieren“ konnten. Die Vorgänge im Körper sind heute die gleichen wie damals, unsere Stressoren lassen sich aber nicht durch „davonlaufen“ abbauen. Es gibt also keine Gegenreaktion! Und die Stressoren der heutigen Zeit sind beständig, nicht nur vorübergehend.
Über das Zentrale Nervensystem wird ein Stressor wahrgenommen und Impulse werden weitergeleitet an den Hypothalamus in Gehirn. Dieser aktiviert den Sympathikus des vegetativen Nervensystems. Der Sympathikus wirkt stimulierend auf das Nebennieren Mark, welches nun blitzschnell die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin ausschüttet. Dadurch steigen Blutdruck und Puls, Gehirn und Skelettmuskeln werden besser durchblutet (Flucht oder Kampf!), Verdauung oder Sexualfunktionen, die in diesem Augenblick unwichtig sind, werden reduziert.
In der zweiten Reaktion wird über die Nebennieren Rinde Cortisol ausgeschüttet. Cortisol erhöht den Blutzucker, lässt die Körpertemperatur ansteigen, reduziert die Durchblutung von Darm und Haut, blockiert das Denken, dünnt die Knochen aus und fährt das Immunsystem runter.
Cortisol unterstützt auch die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin auf Herz und Kreislauf. Herrscht nun im Körper dauerhaft ein erhöhter Cortisolspiegel, so kann das schädliche Folgen haben, wie Bluthochdruck, die Entstehung von Magengeschwüren und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.
Gibt es keinen Ausgleich, bleiben die Stresshormone dauerhaft erhöht und erschöpfen sich irgendwann. Die typischen Folgen sind Schlafstörungen, Depressionen, chronische Müdigkeit, Panikattacken, Leistungsunfähigkeit, Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Verdauungsprobleme, Autoimmunerkrankungen, Fibromyalgie, Hormonstörungen und Immunschwäche.
Es gibt sehr zuverlässige Laborparameter, die genau aufzeigen, wie hoch die Stressempfindlichkeit des jeweiligen Menschen ist und in welchem Maße der Körper bereits durch Stress oder Burnout belastet ist.
Wichtig ist es, die Stressfallen zu erkennen und ihnen in angemessener Form zu begegnen. Nicht jede Stresssituation lässt sich vermeiden, aber durch die richtige Verhaltensweise führt sie nicht zur Gefährdung der Gesundheit. Entscheidend dabei ist es, in die Entspannung gehen zu können, und sei es nur für ein paar Minuten. Das ist durchaus erlernbar!
Wir behandeln unsere Patienten bei Bedarf mit transaktionaler Hypnose® (Hypnotherapie) und Mind Control® nach Silva. Wir zeigen Methoden, mit denen Geist und Körper wieder in die Balance kommen. Dann lassen sich auch wieder Ziele erreichen und Erfolge verbuchen, ohne die Gesundheit aufs Spiel zu setzen.